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Olaf Scholz: „… eine ganz blasse Nummer …“

WILD: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, vielen Dank, dass Sie sich unseren Fragen stellen. Wir wollen auch gleich voll einsteigen. Die SPD, die heute älteste Partei Deutschlands, befindet sich im freien Fall.
Wie erklären Sie sich das?
Scholz: Das ist doch ganz einfach. Früher, da trat die SPD für den evolutionären Marxismus ein. Das bedeutete, der Sozialismus sollte durch Reformen, nicht durch die Diktatur des Proletariats, eingeführt werden. Ab 1959 gab sie dieses Ziel auf und setzte sich stattdessen erfolgreich für das Wohlbefinden der breiten Bevölkerung in der Marktwirtschaft ein.
WILD: Was ist daran verkehrt?
Scholz: Gar nichts. Nur dann kam Gerhard Schröder und der Sozialstaat wurde, sagen wir mal, verschlankt. Dies sollte der Wirtschaft Auftrieb geben und neue Arbeitsplätze entstehen.
WILD: Hmmmm . . .
Scholz: Seitdem ging es den Unternehmen tatsächlich besser, aber nicht dem Heer der Arbeitnehmer und Arbeitslosen. Denken Sie nur an die Tafeln. Im Endeffekt hat sich die gesellschaftliche Schere in Deutschland durch die sozialdemokratische Politik weiter geöffnet. Und wir überließen die einfachen Menschen, also unsere eigentliche Wählerschaft, dem Raubtierkapitalismus . . . deshalb wählt uns unsere ehemalige Klientel nicht mehr.
WILD: Aber wenn Sie die Fehler Ihrer Partei doch so klar erkennen, weshalb führen Sie die SPD nicht auf den Pfad der Tugend zurück? Sie sind doch immerhin . . .
Scholz: . . . eine ganz blasse Nummer. Ich bin nicht der Mensch, der gegen den gegenwärtigen Strom, die liberale Demokratie, schwimmen tut. Und die liberale Demokratie überlässt dem Einzelnen die Entscheidung, ob er ein Mann oder eine Frau oder doch was ganz anderes ist. Solange die Vermögensverhältnisse nicht angetastet werden.
WILD: Sie wollen sagen, die liberale Demokratie ist eine Mischung aus linkem Sektierertum und Ultra-Hardcore-Kapitalismus?
Scholz: Bingo! Er übernimmt die schlechtesten Ansätze aus Sozialismus und Kapitalismus und formt sie zu einer Witzfigur um, die wir dann auch noch in die ganze Welt exportieren wollen.
WILD: Herr Scholz, wir danken Ihnen für dieses Interview.


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