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Im Lande der Sowjets

Sdrasdwujet towarischi! Günstige Winde und das Betteln der WILD-Redaktion haben uns in die legendäre Heimat aller Werktätigen geführt, in das Land der Sowjets. Hier, so sagt man, könne der Mensch endlich Mensch, der Sittich endlich Sittich und der Reaktionär endlich im GULag sein. Obwohl wir als Anarcho-Buddhisten dem Marxismus an sich skeptisch gegenüberstehen, müssen wir doch zugeben, dass das Leben hier sehr aufregend ist. Und so haben wir schon einige spannende Beobachtungen machen können:
1. Lenin zieht aus seinem Mausoleum heraus gar nicht die politischen Strippen im Land, sondern ist tatsächlich tot.
2. Es heißen gar nicht alle Russen, Iwan, sondern auch Oleg, Igor und Boris.
3. Man sagt hier, hätten Batmans Feind Ras-al-Ghul und Präsident Putin ein Kind zusammen, es hieße Rasputin.
Wo wir schon beim Kremlherren sind: Dessen Name setzt sich aus den slawischen Wörtern für „Herr“ (Wlad), „Welt“ (Mir) und „Weg“ (Put) zusammen, die zusammen „Auf dem Weg zur Weltherrschaft“ bedeuten. Dieser Name ist klarerweise Programm und muss es in Zeiten der verschärften Klassenauseinandersetzung auch sein. Gelten doch nicht Marx und Engels, sondern die Gebrüder Klitschko, diese Renegaten vom Dnjepr, als „Meister ALLER Klassen“. Für jeden klassenbewussten Proletarier ein Unding. Und so hat die Partei der Arbeiter und Bauern, "Einiges Russland", bereits erste Gegenmaßnahmen getroffen: Da den Reihen der fortschrittlichen Kräften kein erfolgversprechender Boxer entspringt, führt man den Kampf halt in der Preisklasse: Ihrem konterrevolutionären Gebaren entsprechend darf die Ukraine jetzt für ihre Erdgasimporte großbürgerlich in die Tasche greifen. Dabei kann sie nochmal in aller Ruhe überlegen, auf welcher Seite im internationalen Befreiungskampf sie stehen möchte. Doch nun zur Innenpolitik: Wo Licht ist, da gibt es leider auch immer Schatten. Und tatsächlich gibt es im Lande der Sowjets auch Saboteure, die im Auftrag des Kapitals die Massen gegen die Revolution aufwiegeln wollen. Nicht jeder von seinem Tagwerk erschöpfte Arbeiter durchschaut diese hinterhältige Taktik und lässt sich daher nur zu leicht blenden. Gut, dass er den FSB an seiner Seite weiß, den „Föderalen Schläger Bund“. Dieser hilft den Werktätigen dabei, niemals das klassenmäßige Bewusstsein zu verlieren. Kurz: Der Sozialismus entwickelt sich gesetzmäßig und an seinem Sieg besteht kein Zweifel. In diesem Sinne: Doswidanje, towarischi!

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