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Franziska Giffey: „… das Plagiat …“

WILD: Sehr geehrte Frau Giffey. Vielen Dank dafür, dass Sie sich unseren Fragen stellen. Es werden auf jeden Fall für Sie keine angenehmen werden.
Giffey: Nun denn, fragen Sie.
WILD: Frau Giffey, Sie gelten vielen politisch Interessierten als eine Betrügerin, die bei der Abfassung ihrer Doktorarbeit geschwindelt hat. Finden Sie nicht, dass Sie sich damit für ein hohes Regierungsamt im Bund und im Land Berlin gründlich disqualifiziert haben?
Giffey: Nun, ich finde, die Berlinerinnen und Berliner sollten darüber die letzte Entscheidung fällen.
WILD: Gewiss. Bei den Umfragen zur Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2021 lagen Sie mit Ihrer Partei stets vorne. Und das, obwohl sie sich Enteignungen am Berliner Wohnungsmarkt entgegengestellt haben. diese hätten aber die Lage der Mieter deutlich verbessert. Wie erklären Sie sich vor diesem Hintergrund Ihre Beliebtheit?
Giffey: Also, zum einen habe ich den genderisierten Teil der Bevölkerung, die Feministinnen und Feministen, auf meine Seite gezogen. Indem ich mich als Opfer männlicher Ränkespiele inszeniert habe. Der andere Grund ist das Plagiat selbst.
WILD: Wie?
Giffey: Die meisten Menschen im Land haben in ihrem Leben nie eine Uni von Innen gesehen, geschweige denn promoviert. Obwohl sie das gern getan hätten. Das erzeugt Neid auf Akdemiker und aus diesem geschöpft letzlich eine große Abneigung. Wenn dann jemand kommt, der die akademische Klasse hereinlegt, erweckt das Sympathie. So wie in meinem Falle.
WILD: Die Menschen in Deutschland interessieren sich gar nicht für die Einhaltung von Gesetzen?
Giffey: Schon, aber nur wenn die ihnen einen Vorteil bringt.
WILD: Wir können das nicht glauben!
Giffey: Glauben Sie es ruhig. Denn je schneller Sie das, was in Ihrem Kopf vorgeht mit dem in Einklang bringen, was da draußen passiert, um so besser für Sie.
WILD: Aber Frau Giffey, könnten Sie ihre Beliebtheit nicht noch steigern, indem Sie sich für das Enteignungsgesetz stark machen? Dann müssten die Zustimmungswerte für Sie doch in die Höhe schießen . . .
Giffey: Das mag sein. Aber stellen Sie sich vor, es kommt heraus, dass ich Kindern ihr Eis klaue, was glauben Sie, was dann los ist? Dann verliere ich die Zustimmung gleich wieder. So ist das Leben in der Spitzenpolitik von großer Unsicherheit gekennzeichnet. Und ich muss vorsorgen für die Zeit danach. Und mit Enteignungen würde ich den Besitzenden auf die Füße treten, die sonst die eine oder andere Stelle für mich frei hätten für die Zeit nach der Politik.
WILD: So, so . . . Frau Giffey, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.


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