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Anton Hofreiter: “ … moralisch erheben …“

WILD: Sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter, vielen Dank dafür, dass Sie sich unseren Fragen stellen.
Hofreiter: Keine Ursache. Ich halte den Austausch zwischen Politik und Presse für entscheidend, damit unsere Demokratie funktioniert.
WILD: Sehr richtig! Herr Hofreiter, manch böse Zunge behauptet ja, Sie seien zur Führung des Europaausschusses des Bundestages fachlich nicht geeignet. Weil Sie als Botaniker kein Politikwissenschaftler sind. Was entgegnen Sie diesen Stimmen?
Hofreiter: Da kann ich nur müde lächeln. Politikwissenschaftler sind doch bloße Theoretiker, die zu viel Angst haben, selbst in die praktische Politik zu gehen.
WILD: Gewiss. Jedoch was befähigt Sie als Biologe, der seine Dissertation über eine südamerikanische Pflanzenart geschrieben hat, zur praktischen Europapolitik?
Hofreiter: Sie wollen darauf hinaus, dass ich bezüglich Europas nicht mehr Kenntnisse habe als der durchschnittliche Zeitungsleser?
WILD: Genau.
Hofreiter: Nun, es geht im Bundestag ja nicht um eine Argumente abwägende Sachpolitik. Die wird hinter den Kulissen von Lobbyisten und Unternehmern diktiert. Als Politiker müssen wir ja nur den Belangen unserer Klientel lautstark Gehör verschaffen, indem wir die Gegenseite niederbrüllen.
WILD: Und das können Sie besonders gut?
Hofreiter: Haben Sie mich mal in einem künstlichen Wutanfall erlebt? Ich sage Ihnen, dass wollen Sie nicht erleben.
WILD: Hm, wenn man Ihre Stimme hört, können wir uns denken, wie sich das anfühlen dürfte. Doch wieso sind Sie eigentlich Botaniker geworden, wenn Sie doch eher ein Brüllaffe sind? Lag da Zoologie nicht näher?
Hofreiter: Na, Tiere liegen mir nicht so. Die sind zuweilen recht eigenwillig . . . unsere menschlichen Schafe hingegen, die grün wählen, die sind leichter steuerbar.
WILD: Wieso sind Sie eigentlich in die Politik gegangen? Wir meinen, nur des Geldes wegen kann´s ja nicht gewesen sein. Dann wären Sie Mitglied der CDU geworden . . .
Hofreiter: Richtig. Zu den Grünen bin ich gegangen, weil es mir Spaß macht, mich moralisch über andere Personen zu erheben. Und das macht man nirgends so gern wie in meiner Partei.
WILD: Hätten Sie dafür ein Beispiel?
Hofreiter: Na, Klimawandel bekämpfen, sonst ist man ein Nazi. So ein Zeug halt.
WILD: Herr Hofreiter, wir danken Ihnen für dieses ausgesprochen informative Interview.

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