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Sewastopol - Von der Krim erreichen uns verstörende Aufnahmen. Sie machen auch dem letzten Putin-Versteher aus dem Bündnis Sahra Wagenknecht klar, was von ihrem Idol zu halten ist: Seit der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel 2014 lässt der Kremlherrscher deren Bewohner durch speziell zu diesem Zweck gezüchtete Terrormöwen heimsuchen. So kommt es seit jener Zeit täglich zu brutalen und anlasslosen Personenkontrollen, bei denen Putins Bestien die Menschen bis auf die Knochen durchsuchen. Die verängstigten Krim-Bewohner können sich allein durch die Zahlung von Schutzgeldern in Form von Leckerlies zur Wehr setzen. Jeder, der nicht zahlt, wird von den korrupten Biestern gnadenlos durch Rumhacken bestraft! Westliche Journalisten, die über die Missstände berichten könnten, werden drangsaliert und außer Landes getrieben.

Wie wurden den Häftlingen in Guantanamo die Geständnisse entlockt? Auf diese sowie andere Fragen gibt es nun endlich antworten. So berichtet die Folterdomina von Guantanamo in ihrem neuesten Buch von ihrem in der US-Basis Erlebten. Auszüge des Werkes liegen WILD vor. Demnach kam US-Außenminister Anthony Blinken häufig zu Besuch, um einerseits selbst zu foltern, andererseits mit der neunschwänzigen Peitsche gefoltert zu werden. Laut Folterdomina wurden bei beiden Dingen viel Blut, Schweiß und Tränen vergossen.

Blinken wollte sich zu den Enthüllungen nicht äußern. Er schickte nur seine Pressesprecherin vor, die von einer privaten Angelegenheit sprach.

„Guantanamo - Die Folterdomina berichtet“ - Siedlerverlag, 340 Seiten, 18,99,- Euro
ISBN 3 -346- 765- 989

Sdrasdwujet towarischi! Günstige Winde und das Betteln der WILD-Redaktion haben uns in die legendäre Heimat aller Werktätigen geführt, in das Land der Sowjets. Hier, so sagt man, könne der Mensch endlich Mensch, der Sittich endlich Sittich und der Reaktionär endlich im GULag sein. Obwohl wir als Anarcho-Buddhisten dem Marxismus an sich skeptisch gegenüberstehen, müssen wir doch zugeben, dass das Leben hier sehr aufregend ist. Und so haben wir schon einige spannende Beobachtungen machen können:
1. Lenin zieht aus seinem Mausoleum heraus gar nicht die politischen Strippen im Land, sondern ist tatsächlich tot.
2. Es heißen gar nicht alle Russen, Iwan, sondern auch Oleg, Igor und Boris.
3. Man sagt hier, hätten Batmans Feind Ras-al-Ghul und Präsident Putin ein Kind zusammen, es hieße Rasputin.
Wo wir schon beim Kremlherren sind: Dessen Name setzt sich aus den slawischen Wörtern für „Herr“ (Wlad), „Welt“ (Mir) und „Weg“ (Put) zusammen, die zusammen „Auf dem Weg zur Weltherrschaft“ bedeuten. Dieser Name ist klarerweise Programm und muss es in Zeiten der verschärften Klassenauseinandersetzung auch sein. Gelten doch nicht Marx und Engels, sondern die Gebrüder Klitschko, diese Renegaten vom Dnjepr, als „Meister ALLER Klassen“. Für jeden klassenbewussten Proletarier ein Unding. Und so hat die Partei der Arbeiter und Bauern, "Einiges Russland", bereits erste Gegenmaßnahmen getroffen: Da den Reihen der fortschrittlichen Kräften kein erfolgversprechender Boxer entspringt, führt man den Kampf halt in der Preisklasse: Ihrem konterrevolutionären Gebaren entsprechend darf die Ukraine jetzt für ihre Erdgasimporte großbürgerlich in die Tasche greifen. Dabei kann sie nochmal in aller Ruhe überlegen, auf welcher Seite im internationalen Befreiungskampf sie stehen möchte. Doch nun zur Innenpolitik: Wo Licht ist, da gibt es leider auch immer Schatten. Und tatsächlich gibt es im Lande der Sowjets auch Saboteure, die im Auftrag des Kapitals die Massen gegen die Revolution aufwiegeln wollen. Nicht jeder von seinem Tagwerk erschöpfte Arbeiter durchschaut diese hinterhältige Taktik und lässt sich daher nur zu leicht blenden. Gut, dass er den FSB an seiner Seite weiß, den „Föderalen Schläger Bund“. Dieser hilft den Werktätigen dabei, niemals das klassenmäßige Bewusstsein zu verlieren. Kurz: Der Sozialismus entwickelt sich gesetzmäßig und an seinem Sieg besteht kein Zweifel. In diesem Sinne: Doswidanje, towarischi!

    München - Der öffentliche Verkehr in Bayerns Landeshauptstadt ist zum Erliegen gekommen. Grund sind nicht neue Corona-Einschränkungen, sondern die jüngsten Enthüllungen des Bundesarchivs in Berlin. Ihnen zufolge hat der einstige bayerische Staats- und Parteichef unter dem Decknamen „Lederhose“ als inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Stasi, die Geheimpolizei der ehemaligen DDR, gearbeitet. Die Anwerbung erfolgte demnach 1982, als Stoiber Staatssekretär im Kabinett von Franz- Josef Strauß war. In dieser Position drängte er seinen Vorgänger auf dem bayerischen Thron zu jenem Milliardenkredit, den dieser der DDR schließlich auch bewilligte. Stoiber wird nun von Bürgerrechtlern vorgeworfen, durch diese Vermittlung das Leiden der DDR-Bevölkerung um Jahre verlängert zu haben. Die weiterhin regierende CSU versucht indessen von diesen Vorwürfen abzulenken und erklärt, Stoiber habe sich nichts zu Schulden kommen lassen. Er sei vielmehr Opfer eines „Sozenkomplotts“ geworden.

    WILD: Sehr geehrter Flick, vielen Dank dafür, dass Sie sich unseren Fragen stellen.
    Flick: Gerne doch.
    WILD: Herr Flick, Sie sagten ja vor einiger Zeit, dass sich die Welt vor Deutschland fürchten sollen muss. Ähnliches hat ja auch Ludendorff 1918 von sich gegeben. Finden Sie nicht, dass Sie damit zu weit gehen?
    Flick: Nun, ich meinte es ja nicht politisch, sondern fussballerisch. Aber wo wir schon bei historischen Vergleichen sind: Der derzeitige Zustand des deutschen Fussballs erinnert mich an denjenigen Deutschlands 1945.
    WILD: Sie meinen, jetzt wo auch die Frauen ausgeschieden sind, ist der deutsche Fussball am Ende?
    Flick: Ja, genau das meine ich.
    WILD: Herr Flick, wäre der Wiederaufstieg des deutschen Fussballs mit Ihnen möglich? Oder braucht es eines Genies wie Christoph Daum?
    Flick: Ich denke, Sie verkennen die Lage. Wenn es nicht gut läuft, wird immer am Trainer rumgemeckert. Aber ehrlich, wenn ich Schuld sein soll am ganzen Schlammassel, wieso sind dann auch die Frauen ausgeschieden? Die werden doch gar nicht von mir trainiert.
    WILD: Hmmm . . . wo liegt dann das Problem, wenn nicht die Trainerin bzw. der Trainer Schuld sind?
    Flick: Das Problem leigt darin, dass die Deutschinnen und Deutschen der „Generation Z“, die jetzt in die Nationalmann- und -frauschaft einrücken, viel zu verweichlicht sind. Die trinken Hafermilch. Hafermilch!
    WILD: Ja aber, ist es nicht begrüßenswert, wenn die jungen Leute Rücksicht auf Tier und Umwelt nehmen?
    Flick: Vielleicht im ökologischen Sinne. Aber nicht fussballerisch. Da zählt Härte! Diese ganze Rücksichtnahme auf andere . . . wie wollen Sie da Spiele gewinnen?
    WILD: Was also tun?
    Flick: Wieder die deutschen Tugenden entdecken.
    WILD: Sie meinen die Tugenden, mit denen man auch ein KZ führen kann?
    Flick: Mensch, nein! Mit denen man wieder Weltmeister werden kann. So wie 2014.
    WILD: Da ist ja schön und gut. Aber wieso wieder Weltmeister werden wollen, wenn man es schon vier Mal geworden ist? Kann man da nicht auch mal die anderen gewinnen lassen wie Holland, die noch nie Weltmeister waren?
    Flick: Unmöglich. Die Holländer würden uns dann auslachen und das geht gar nicht.
    WILD: Ja, aber wieso dann wieder Weltmeister werden wollen?
    Flick: Um von der Sinnlosigkeit des Lebens abzulenken. Sehen Sie, ich setze mir dazu Ziele im Leben, die ehrlich gesagt völlig belanglos sind. Wie Weltmeister werden eben. Aber das passt gut mit meiner Neigung zusammen. Und wenn ich dann ein Spiel gewinne, fühle ich mich auch gut.
    WILD: Es geht also ums gute Gefühl?
    Flick: Na klar. Wo ist das nicht der Fall?
    WILD: Hmmm . . . sie verdienen damit ja auch jede Menge Geld. Die Fans hingegen müssen blechen, tun das aber ohne Murren.
    Flick: Ja, da wird die notwendige soziale Debatte nicht eröffnet.
    WILD: Herr Flick, wir danken für das Gespräch.

    WILD: Sehr geehrte Frau EU-Kommissionspräsidentin, vielen Dank dafür, dass Sie sich unseren Fragen stellen. Wir wollen auch nicht lange herumreden und gleich zur Sache kommen.
    Leyen: Gerne, also fragen Sie.
    WILD: Was war ausschlaggebend dafür, dass Sie vor Jahrzehnten in die CDU eingetreten sind?
    Leyen: Das war ein ganzes Bündel an Gründen. Zu nennen wären hier meine soziale Herkunft. Ich bin ja die Tochter eines CDU-Ministerpräsidenten. Da muss man dieser Partei ja beitreten. Sozialdemokratin werden geht da gar nicht.
    WILD: Und was wäre da noch?
    Leyen: Nun, ich habe ja zugleich in die Familie der von der Leyen eingeheiratet, die in früheren Zeiten die Fürstbischöfe von Münster gestellt haben. Sie können sich sicher denken, dass da ein ganz schöner Batzen an Vermögen anfällt.
    WILD: Ja, das können wir.
    Leyen: Auf Grund dieser Herkunft habe ich zugleich ein schlechtes Gewissen. Weil ich es besser und leichter hatte als so viele andere. Zugleich wollte ich keinen Cent abtreten. Um mit mir im Reinen zu sein habe ich eine Ideologie entwickelt, die streng gegen die Gleichheit des Menschen ist. Also für die Unterteilung in Reiche und Arme.
    WILD: Und Sie meinen, die CDU ist dafür die richtige Partei?
    Leyen: Natürlich. Oder haben Sie unter der Regierung Merkel etwa bemerkt, dass es immer weniger Arme in Lande der Deutschen und Deutschinnen gab? Das Gegenteil war doch der Fall! Die Regierung hat die Banken bezuschusst und die Hartz-IV-Empfänger sanktioniert. Das nenne ich mal ´ne reife Leistung.
    WILD: Das mag ja sein, aber wie halten Sie es mit dem Jenseits? Jesus meinte doch, dass ein Reicher nicht in den Himmel gelangen könne. Folglich dürften Sie in der Hölle landen.
    Leyen: Ach was! Es ist doch egal, was Jesus sagt. Entscheidend ist vielmehr die Haltung der Kirche. Und die lebt ja selbst in Saus und Braus. Da können Sie sich sicher denken, dass der Herrgott reicheren Menschen gegenüber eine mildere Behandlung angedeihen lässt als es Jesus ursprünglich gefordert hat.
    WILD: Könnten Sie sich vorstellen, zum Islam zu konvertieren?
    Leyen: Wieso sollte ich? Da müsste ich ja Kopftuch tragen. Und darauf verzichten, meinem Gatten Kommandos zu erteilen. Und ich müsste die Armensteuer zahlen. Denn Sie müssen wissen, dass im Islam nichts umdefiniert werden kann als wie es im Christentum Gang und Gäbe ist.
    WILD: Frau von der Leyen, kommen wir zu einem anderen Thema. Als Präsidentin der Kommission der Europäischen Union schießen Sie derzeit ja ziemlich scharf gegen Russland. Sind Sie tatsächlich der Meinung, dass Putin die Freiheit der EU-Staaten bedroht?
    Leyen: Was weiß ich! In jedem Fall bedroht er die völlig freie Entfaltung des westlichen Kapitals, von der auch ich profitiere. Denn natürlich halte ich jede Menge Aktien und will, dass deren Wert steigt.
    WILD: Sie meinen, Sie selbst verteidigen in der Ukraine nicht Demokratie und Menschenrechte, sondern die Freiheit des Kapitals?
    Leyen: Ja, natürlich. Sehen Sie, wie ich schon sagte bin ich für die Ungleichheit des Menschen. Autokratie ist dafür die natürliche Regierungsform, Demokratie hingegen eine Bedrohung. Genauso wie die Menschenrechte, denn die fordern ja im Prinzip die Gleichheit des Menschen.
    WILD: Aha. Wie aber stehen Sie zu Ihren Aussagen, dass Putin schon übermorgen in Berlin, Brüssel und Paris einreiten wird.
    Leyen: Ehrlich gesagt sind das natürlich Übertreibungen. Die russische Armee schafft es ja nicht einmal, Kiew einzunehmen. Dennoch ist Putin der perfekte Sündenbock.
    WILD: Warum?
    Leyen: Er kann sich ja kaum öffentlich gegen die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen wehren. Die westlichen Medien unterschlagen alles, was ihn entlastet und russische Medien sind per Dekret EU-weit verboten.
    WILD: Und so können Sie die weiter wachsende Ungleichheit in der EU dem Kreml zuschieben?
    Leyen: Ja, und da die Leute müssen nun alles glauben, was wir westlichen Politiker von uns geben. Un dich kann meinen Reichtum weiter genießen.
    WILD: Frau von der Leyen, wir danken Ihnen für dieses auflussreiche Gespräch.

    WILD: Sehr geehrter Herr Söder, vielen Dank, dass Sie unserer Gesprächeinladung gefolgt sind.
    Söder: Keine Ursache. Ich halte den Austausch zwischen Politik und Medien für demokratiefördernd.
    Sie müssen mich aber nicht immerzu Herr Söder nennen, "unvergleichlicher Markus" reicht.
    WILD: Also gut, unvergleichlicher Markus. Von ihnen ist der Spruch überliefert, Demokratie sei Macht auf Zeit. Ist sie nicht vielmehr die Macht des Volkes?
    Söder: In der Theorie ja, aber in der in Bayern gelebten Praxis herrscht meine Partei seit Jahrzehnten unumschränkt. Sie regiert hier schon länger als die SED den Osten.
    WILD: Wie fühlen Sie sich in der Rolle des bayerischen Staats- und Parteichefs?
    Söder: Sehr wohl. Sie müssen aber wissen, dass ich nach noch mehr strebe.
    WILD: Das wäre?
    Söder: Als erster Franke in das Kanzleramt einziehen!
    WILD: Haben Sie daher den Wahlkampf von Armin Laschet sabotiert?
    Söder: Ach was, der Armin ist doch an seiner Niederlage selbst schuld! Hätte er im Hochwassergebiet an
    der Ahr nicht gelacht, wäre er heute Bundeskanzler.
    WILD: Und jetzt, da er gescheitert ist?
    Söder: Benötigt die Union einen neuen Kanzlerkandidaten . . .
    WILD: Und der könnten Sie sein?
    Söder: Ja, also schlecht wäre das nicht. Allerdings steht mir da der Merz im Weg. Der hat Power, das muss ich schon zugeben. Und jetzt ist er CDU-Chef. Wird schwierig, ihn von der Kanzlerkandidatur fern zu halten.
    WILD: Hmmm . . . ein anderes Thema. Wenn Sie mit Journalisten sprechen, schauen Sie immer so diabolisch drein. Haben Sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen?
    Söder: Aber nicht doch. Man kann schließlich kein Bündnis mit sich selbst schließen.
    WILD: Unvergleichlicher Markus, wollen Sie sagen, Sie sind der Teufel?
    Söder: Zumindest bin ich ein teuflisch guter Ministerpräsident. Harr, harr, harr . . .
    WILD: Ist es nicht moralisch fragwürdig, sich selbst derart zu überhöhen?
    Söder: In der Politik muss man das tun. Wenn man bescheiden bleibt, wird man nicht wahrgenommen und kann beim Wähler keine Emotion entfachen. Da muss ich mich schon als jener Wächter hinstellen, der dem Sozialismus in Deutschland als einziger den Weg am Tor versperren kann.
    WILD: Unvergleichlicher Markus, wie danken Ihnen für dieses Gespräch.

    WILD: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, vielen Dank, dass Sie sich unseren Fragen stellen. Wir wollen auch gleich voll einsteigen. Die SPD, die heute älteste Partei Deutschlands, befindet sich im freien Fall.
    Wie erklären Sie sich das?
    Scholz: Das ist doch ganz einfach. Früher, da trat die SPD für den evolutionären Marxismus ein. Das bedeutete, der Sozialismus sollte durch Reformen, nicht durch die Diktatur des Proletariats, eingeführt werden. Ab 1959 gab sie dieses Ziel auf und setzte sich stattdessen erfolgreich für das Wohlbefinden der breiten Bevölkerung in der Marktwirtschaft ein.
    WILD: Was ist daran verkehrt?
    Scholz: Gar nichts. Nur dann kam Gerhard Schröder und der Sozialstaat wurde, sagen wir mal, verschlankt. Dies sollte der Wirtschaft Auftrieb geben und neue Arbeitsplätze entstehen.
    WILD: Hmmmm . . .
    Scholz: Seitdem ging es den Unternehmen tatsächlich besser, aber nicht dem Heer der Arbeitnehmer und Arbeitslosen. Denken Sie nur an die Tafeln. Im Endeffekt hat sich die gesellschaftliche Schere in Deutschland durch die sozialdemokratische Politik weiter geöffnet. Und wir überließen die einfachen Menschen, also unsere eigentliche Wählerschaft, dem Raubtierkapitalismus . . . deshalb wählt uns unsere ehemalige Klientel nicht mehr.
    WILD: Aber wenn Sie die Fehler Ihrer Partei doch so klar erkennen, weshalb führen Sie die SPD nicht auf den Pfad der Tugend zurück? Sie sind doch immerhin . . .
    Scholz: . . . eine ganz blasse Nummer. Ich bin nicht der Mensch, der gegen den gegenwärtigen Strom, die liberale Demokratie, schwimmen tut. Und die liberale Demokratie überlässt dem Einzelnen die Entscheidung, ob er ein Mann oder eine Frau oder doch was ganz anderes ist. Solange die Vermögensverhältnisse nicht angetastet werden.
    WILD: Sie wollen sagen, die liberale Demokratie ist eine Mischung aus linkem Sektierertum und Ultra-Hardcore-Kapitalismus?
    Scholz: Bingo! Er übernimmt die schlechtesten Ansätze aus Sozialismus und Kapitalismus und formt sie zu einer Witzfigur um, die wir dann auch noch in die ganze Welt exportieren wollen.
    WILD: Herr Scholz, wir danken Ihnen für dieses Interview.


    WILD: Sehr geehrter Herr Gauland, vielen Dank dafür, dass Sie sich unseren Fragen stellen.
    Gauland: Sehr gerne doch.
    WILD: Herr Gauland, Sie sprachen vor einigen Jahren davon, dass Fluchtursachen aus dem Globalen Süden nach Europa behoben werden müssten.
    Gauland: Ja, das habe ich getan.
    WILD: Nun stellen wir aber verwundert fest, dass Ihre Partei, die AfD, das genaue Gegenteil tut. Zum einen kündet sie auf ihren Plakaten zur Europawahl von "Remigration jetzt" und "Festung Europa", zum anderen spricht sich die selbsternannte Alternative für Deutschland gegen das EU-Lieferkettengesetz aus.
    Gauland: Nun ja . . .
    WILD: Wir meinen, damit werden sich die Zustände in der Dritten Welt doch nicht verbessern und die Menschen von dort weiter in die EU strömen müssen, wollen sie ein würdevolles Leben führen. Und wenn hier dann die Festung steht . . . wollen Sie die vor Armut Geflüchteten dann von FRONTEX abschießen oder im Mittelmeer ertrinken lassen?
    Gauland: Na, ich will sie vor allem nicht hier in Europa haben.
    WILD: Das ist uns schon klar. Die Frage aber ist, warum? Als enger Vertrauter von Roland Koch haben Sie damals ja auch die Kampagne "Kinder statt Inder" mitinitiiert.
    Gauland: Nun, Vielfalt liegt mir ja nicht besonders. Deshalb reagiere ich allergisch auf alles, was über Schwarz, Rot, Gold hinaus geht.
    WILD: Ihre Politik oder besser gesagt die Ihrer Partei geht aber doch noch deutlich über ein ethnisch reines Europa hinaus. Denn Sie wollen ja weltweit die neokolonialen Strukturen beibehalten. Was heißt, dass Sie den Schwarzen, Arabern, Latinos und wer weiß noch wem nicht die Luft zum Atmen lassen wollen. Also das Gegenteil ihrer "Fluchtursachen bekämpfen"-Rhetorik.
    Gauland: Was soll ich Ihnen entgegnen? Sie positionieren mich politisch hervorragend.
    WILD: Zum Abschluss noch eine Frage. Verstehen Sie, wenn Linke Sie als "Super-Gau" bezeichnen?
    Gauland: Ich wäre nicht Alexander Gauland, hätte ich dafür Verständnis.
    WILD: Herr Gauland, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

    WILD: Sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter, vielen Dank dafür, dass Sie sich unseren Fragen stellen.
    Hofreiter: Keine Ursache. Ich halte den Austausch zwischen Politik und Presse für entscheidend, damit unsere Demokratie funktioniert.
    WILD: Sehr richtig! Herr Hofreiter, manch böse Zunge behauptet ja, Sie seien zur Führung des Europaausschusses des Bundestages fachlich nicht geeignet. Weil Sie als Botaniker kein Politikwissenschaftler sind. Was entgegnen Sie diesen Stimmen?
    Hofreiter: Da kann ich nur müde lächeln. Politikwissenschaftler sind doch bloße Theoretiker, die zu viel Angst haben, selbst in die praktische Politik zu gehen.
    WILD: Gewiss. Jedoch was befähigt Sie als Biologe, der seine Dissertation über eine südamerikanische Pflanzenart geschrieben hat, zur praktischen Europapolitik?
    Hofreiter: Sie wollen darauf hinaus, dass ich bezüglich Europas nicht mehr Kenntnisse habe als der durchschnittliche Zeitungsleser?
    WILD: Genau.
    Hofreiter: Nun, es geht im Bundestag ja nicht um eine Argumente abwägende Sachpolitik. Die wird hinter den Kulissen von Lobbyisten und Unternehmern diktiert. Als Politiker müssen wir ja nur den Belangen unserer Klientel lautstark Gehör verschaffen, indem wir die Gegenseite niederbrüllen.
    WILD: Und das können Sie besonders gut?
    Hofreiter: Haben Sie mich mal in einem künstlichen Wutanfall erlebt? Ich sage Ihnen, dass wollen Sie nicht erleben.
    WILD: Hm, wenn man Ihre Stimme hört, können wir uns denken, wie sich das anfühlen dürfte. Doch wieso sind Sie eigentlich Botaniker geworden, wenn Sie doch eher ein Brüllaffe sind? Lag da Zoologie nicht näher?
    Hofreiter: Na, Tiere liegen mir nicht so. Die sind zuweilen recht eigenwillig . . . unsere menschlichen Schafe hingegen, die grün wählen, die sind leichter steuerbar.
    WILD: Wieso sind Sie eigentlich in die Politik gegangen? Wir meinen, nur des Geldes wegen kann´s ja nicht gewesen sein. Dann wären Sie Mitglied der CDU geworden . . .
    Hofreiter: Richtig. Zu den Grünen bin ich gegangen, weil es mir Spaß macht, mich moralisch über andere Personen zu erheben. Und das macht man nirgends so gern wie in meiner Partei.
    WILD: Hätten Sie dafür ein Beispiel?
    Hofreiter: Na, Klimawandel bekämpfen, sonst ist man ein Nazi. So ein Zeug halt.
    WILD: Herr Hofreiter, wir danken Ihnen für dieses ausgesprochen informative Interview.