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Joe Biden: „… eine kapitalistische Demokratie …“

WILD: Sehr geehrter Herr US-Präsident, wir freuen uns, den Messias unserer Tage begrüßen zu dürfen. Wir wollen auch nicht Ihre kostbare Zeit zu sehr in Anspruch nehmen.
Biden: Das tun Sie doch gar nicht. Im Gegenteil, ich freue mich auf Ihre Fragen!
WILD: Herr Biden, Wladimir Putin scheint völlig von Sinnen zu sein und bedroht die gesamte freie Welt. Wieviel Abscheu empfinden Sie für den Kremlzaren?
Biden: Naja, ehrlich gesagt habe ich gegen den Mann persönlich nichts. Er ist halt Repräsentant der russischen Eliten, der Antagonisten unserer amerikanischen Eliten. Politische Rivalität, verstehen Sie . . .
WILD: Aber Sie sagten doch, Sie halten Putin für einen Mörder . . .
Biden: Ja schon. Aber es hat mich auch keiner gefragt, wie ich mich selbst einschätze.
WILD: Herr Biden! Sie wollen doch nicht . . .
Biden: Nun, es war die Presse, die mich zum Heiligen erhoben hat. Ich habe diesen Anspruch nie erhoben.
WILD: Aber wieso stellen Sie sich auf eine Stufe mit Wladimir Putin?
Biden: Ich habe damals die Irak-Invasion unterstützt. Wissen Sie wieviele Iraker in deren Gefolge umgekommen sind? Al Quaida jedenfalls müsste lange daran stricken. Das kann ich Ihnen sagen . . .
WILD: Gut. Haken wir das Thema Russland ab und nähern uns der Europäischen Union. Was empfinden Sie für die EU?
Biden: Ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Sehen Sie, die USA haben eine von den Einzelstaaten unabhängige Bundesregierung. Davon ist die EU noch weit entfernt. Die Kommission, das Parlament, alle von den Mitgliedsstaaten abhängig. Ein Hühnerhaufen . . .
WILD: Aber die EU ist doch der wichtigste Verbündete der USA?
Biden: Nicht die EU, die hat doch bündnispolitisch nichts zu melden. Die europäischen Staaten, das sind unsere Verbündeten! Am engsten die Briten und Ostmitteleuropäer, dann die Deutschen, am Schluss die Franzosen. Letztere mucken immer auf, was nervt. Wollen ein von Paris regiertes Großreich haben. Das ich nicht lache.
WILD: Kann Putin Ihnen Europa entreißen?
Biden: Womit denn? Seine neuartigen Biowaffen, von denen auch WILD berichtet hat, waren Rohrkrepierer. Die konventionellen Streitkräfte Russlands reichen nur für einen erfolglosen Krieg in der Ukraine.
WILD: Wieso malen die US-Amerikaner dann immer das Schreckgespenst einer russischen Invasion der EU an die Wand?
Biden: Um die Europäer bei der Stange zu halten. Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn die Polen beispielsweise keine Angst vor der Rückkehr des Stalinismus hätten. Die würden sich doch an Moskau als konservativer Vormacht anlehnen. Eine neue „Heilige Allianz“! Das wollen wir hier in Washington nicht. Immerhin kann man die europäischen militärischen Kräfte ja auch in Asien einsetzen. Im Ost- und Südchinesischen Meer etwa …
WILD: Das ist alles, worum es geht? Was ist mit Werten?
Biden: Die verteidige ich doch. Werte wie Zaster, Moneten und Cash. Amerika ist halt eine kapitalistische Demokratie. Die Leute wollen immer mehr und noch mehr haben . . . das spiegelt sich natürlich auch in seiner Außenpolitik.
WILD: Herr Biden, das sind erschreckende Neuigkeiten. Wird danken Ihnen jedenfalls für dieses Gespräch.

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