WILD: Sehr geehrter Herr Amthor. Zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich zu diesem Interview bereit erklärt haben.
Amthor: Gerne.
WILD: Herr Amthor, lassen Sie uns gleich zur ersten Frage kommen: Weshalb sind Sie in die Politik gegangen?
Amthor: Weil ich es liebe zu gestalten.
WILD: Sie meinen sicher die Zukunft des Landes.
Amthor: Nein, sondern meine Karriere in der Wirtschaft. Sie müssen wissen, dass ich in den Aufsichtsrat eines namhaften Unternehmens will.
WILD: Hätten Sie dann nicht BWL oder VWL studieren müssen?
Amthor: Aber nein. Sehen Sie, ich könnte mit einem Wirtschaftsstudium sicher in einem Unternehmen anfangen, müsste mich aber dann über Leistung hocharbeiten. Das fällt mir schwer. Ich gehe da lieber die politische Ochsentour.
WILD: Weshalb? Ist die denn nicht auch sehr anstrengend?
Amthor: Haha, der war gut. Nee, ganz und gar nicht. Als Apparatschik leite ich einfach die Wünsche der Unternehmen an die Parteiführung weiter, verdiene mir damit meine Sporen und gewinne Kontakte nach ganz Oben. Deshalb bin ich auch zur CDU gegangen.
WILD: Sie tun nicht mehr als Wünsche der Konzerne weiterzuleiten?
Amthor: Ja, genau. Ich bin ja nicht gerade der Typ eines jungen Menschen, der sich der Umverteilung von Unten nach Oben entgegenstellt. Im Gegenteil, ich begrüße sie ausdrücklich. Zudem muss man als Politiker nicht viel arbeiten und kann sich stattdessen ständig moralisch empören.
WILD: Wieso wollen SIe denn umbedingt in den Aufsichtsrat?
Amthor: Ich liebe das große Geld! Das benötige ich für meinen Lebensstil. Ich lebe nämlich gerne gerne auf großem Fuß.
WILD: Herr Amthor, wir sind schockiert und entsetzt.
Amthor: Das kümmert mich wenig, solange es mir gut geht. He, he, he.
WILD: Nun sei es so. Wir danken Ihnen für dieses Gespräch!