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Markus Söder: „… ein teuflisch guter Ministerpräsident …“

WILD: Sehr geehrter Herr Söder, vielen Dank, dass Sie unserer Gesprächeinladung gefolgt sind.
Söder: Keine Ursache. Ich halte den Austausch zwischen Politik und Medien für demokratiefördernd.
Sie müssen mich aber nicht immerzu Herr Söder nennen, "unvergleichlicher Markus" reicht.
WILD: Also gut, unvergleichlicher Markus. Von ihnen ist der Spruch überliefert, Demokratie sei Macht auf Zeit. Ist sie nicht vielmehr die Macht des Volkes?
Söder: In der Theorie ja, aber in der in Bayern gelebten Praxis herrscht meine Partei seit Jahrzehnten unumschränkt. Sie regiert hier schon länger als die SED den Osten.
WILD: Wie fühlen Sie sich in der Rolle des bayerischen Staats- und Parteichefs?
Söder: Sehr wohl. Sie müssen aber wissen, dass ich nach noch mehr strebe.
WILD: Das wäre?
Söder: Als erster Franke in das Kanzleramt einziehen!
WILD: Haben Sie daher den Wahlkampf von Armin Laschet sabotiert?
Söder: Ach was, der Armin ist doch an seiner Niederlage selbst schuld! Hätte er im Hochwassergebiet an
der Ahr nicht gelacht, wäre er heute Bundeskanzler.
WILD: Und jetzt, da er gescheitert ist?
Söder: Benötigt die Union einen neuen Kanzlerkandidaten . . .
WILD: Und der könnten Sie sein?
Söder: Ja, also schlecht wäre das nicht. Allerdings steht mir da der Merz im Weg. Der hat Power, das muss ich schon zugeben. Und jetzt ist er CDU-Chef. Wird schwierig, ihn von der Kanzlerkandidatur fern zu halten.
WILD: Hmmm . . . ein anderes Thema. Wenn Sie mit Journalisten sprechen, schauen Sie immer so diabolisch drein. Haben Sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen?
Söder: Aber nicht doch. Man kann schließlich kein Bündnis mit sich selbst schließen.
WILD: Unvergleichlicher Markus, wollen Sie sagen, Sie sind der Teufel?
Söder: Zumindest bin ich ein teuflisch guter Ministerpräsident. Harr, harr, harr . . .
WILD: Ist es nicht moralisch fragwürdig, sich selbst derart zu überhöhen?
Söder: In der Politik muss man das tun. Wenn man bescheiden bleibt, wird man nicht wahrgenommen und kann beim Wähler keine Emotion entfachen. Da muss ich mich schon als jener Wächter hinstellen, der dem Sozialismus in Deutschland als einziger den Weg am Tor versperren kann.
WILD: Unvergleichlicher Markus, wie danken Ihnen für dieses Gespräch.

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