WILD: Herr Habeck, vielen Dank dafür, dass Sie sich für dieses Interview bereit erklärt haben.
Habeck: Sehr gerne doch. Stellen Sie Ihre Fragen.
WILD: Herr Habeck, es gibt ja Stimmen, die sagen, die Grünen ruinieren gerade die deutsche Wirtschaft.
Habeck: Das ist blanker Unsinn. Wir Grünen sind doch gerade dabei, diese zu retten.
WILD: Wie denn?
Habeck: Indem wir die Fehler unserer Vorgängerregierungen wiedergutmachen.
WILD: Ja?
Habeck: Ja. Denken Sie an den Fachkräftemangel. Jahrzehntelang schaute die Politik tatenlos zu, wie die Bevölkerung immer älter wurde und heute aus Altersgründen aus dem Arbeitsleben ausscheidet.
WILD: Das ist bekannt. Allerdings, was tut Ihre Partei dagegen?
Habeck: Erinnern Sie sich noch, was Kathrin Göring-Eckert gesagt hat, als die Syrerinnen und Syrer gekommen sind?
WILD: Sie sagte, das sind die Fachkräfte, die die Wirtschaft haben möchte.
Habeck: Genau! Und weil die Zahl der syrischen Geflüchteten nicht ausreichte, um die Lücken in der deutschen Wirtschaft zu füllen, haben wir auf die Ukrainerinnen und Ukrainer gesetzt.
WILD: Was?
Habeck: Ja, wir Grünen haben den Kurs der USA unterstützt, Russland keine Sicherheitsgarantien zu geben. Deshalb ist Putin ja in die Ukraine eingefallen.
WILD: Schon, aber . . .
Habeck: Und die Russen bomben da die Bevölkerung in die Flucht. Und wo fliehen die hin? Na? Richtig. Nach Deutschland. Und wir gewinnen damit Fachkräfte gleich im mehrstelligen Millionenbereich. Und die Ukrainerinnen und Ukrainer haben gar keine andere Wahl, als zu uns zu kommen. Ohne Krieg würden die nämlich viel lieber in die USA gehen.
WILD: Potzblitz! Das ist eine wirklich geniale Strategie.
Habeck: Nicht wahr?
WILD: Aber ist es nicht moralisch verwerflich, der ukrainischen Bevölkerung die freie Wahl ihrer Emigrationsdestination zu nehmen?
Habeck: Mag sein. Wir reden hier aber von Politik, nicht von Humanität.
WILD: Hmmm . . . nun denn. Herr Habeck, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.