WILD: Frau Bundeskanzlerin, vielen Dank dafür, dass Sie sich unseren Fragen stellen.
Merkel: Gerne doch.
WILD: Frau Bundeskanzlerin, wir möchten mit Ihnen zusammen auf ihre langjährige Regentschaft zurückblicken. Da wäre zum einen die Ukraine-Krise von 2014, in der Sie Putin die Stirn geboten haben.
Merkel: Ja, es ging damals darum, ihm seine Grenzen aufzuzeigen. So dass er gar nicht mal auf die Idee kam, die EU direkt anzugreifen.
WILD: Kurz darauf, 2015, zwangen Sie die Griechen auf die Knie . . .
Merkel: Na klar. Das musste ja auch sein. Die wollten schließlich nicht ihre Schulden bei den deutschen Banken bezahlen. Damit durften sie nicht durchkommen. Stellen Sie sich mal vor, die schwäbische Hausfrau würde ihren Kredit nicht zurückzahlen müssen . . .
WILD: Eine absonderliche Vorstellung. Ebenfalls 2015 begann dann die Flüchtlingskrise.
Merkel: Auch hier ging es darum, Putin in die Schranken zu weisen.
WILD: Erzählen Sie mehr.
Merkel: Die Russen trieben in Syrien unschuldige Menschen in die Flucht Richtung Europa, um die EU zu destablisieren. Es war wichtig, den Menschen im Nahen Osten zu zeigen, dass sie auf den Westen zählen können.
WILD: Ähnliches gilt ja für Deutschland. So gelang es Ihnen, die Putinversteher von
AfD und Pegida von der Macht fernzuhalten.
Merkel: Ja. Und gleichzeitig bot ich den unter Donald Trump mit Russland verbündeten USA die Stirn.
WILD: Schier übermenschlich! Doch eine Frage hätten wir noch.
Merkel: Fragen Sie.
WILD: Wie erklären Sie sich, dass unter ihrer Regentschaft die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland weiter auseinanderging?
Merkel: Das ist mein Verdienst. Als in der DDR aufgewachsene Tochter eines roten Pastoren habe ich früh das Christentum für mich entdeckt. Und in der Bergpredigt steht, dass ein Reicher nicht ins Himmelreich gelangen kann. Armut ist hingegen seelig.
WILD: Sie meinen?
Merkel: Natürlich. Indem immer mehr Menschen in Deutschland in die Armut abrutschen, um so größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Jenseits in Milch und Honig baden werden.
WILD: Frau Merkel, wir können Ihre Genialität nur bewundern. Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.